Bereits von klein auf wuchs ich mit Krippenfiguren auf und erlernte dieses Handwerk vor über 30 Jahren von meiner "Mama Heidy". Jedes Jahr entstehen Figuren für den Weihnachtsmarkt Einsiedeln oder für persönliche Vorbestellung. Auch nach so vielen Jahren bereitet es mir grosse Freude neue Figuren herzustellen, um kleine sowie grosse Fans glücklich zu machen. Stolz bin ich aber vor allem, zu sehen, wohin meine Figuren so hinreisen dürfen. So haben meine Kreationen in der Schweiz, Deutschland, Italien, Spanien, Brasilien, Australien und Neuseeland, ein neues und schönes zu Hause gefunden. Die "Aurehla Krippenfiguren" sind von mir persönlich,  handgefertigte Einzelstücke. 

Woher stammen eigentlich diese "biblischen" Figuren?

Die ersten Biblischen Figuren wurden 1964 von Schwester Anita Derungs, einer Ordensfrau vom Kloster Ilanz, entwickelt, auf Anregung von der damaligen Präsidentin Frau Fryberg-Candinas des Müttervereins Graubünden. Sie träumte nämlich von einer Weihnachtskrippe mit beweglichen Figuren.

Schwester Anita Derungs erarbeitete diese Figuren mit Werkmaterialien, wie sie in jedem Haushalt/Werkstatt aufzutreiben waren. Elektrodraht, Sisaldraht, Stoff- und Holzreste. Köpfe modellierte sie mit Hartschaum und überzog sie mit Duvetine oder Kettsamt. Diese Materialien werden zum Teil heute noch verwendet. Dieses Verfahren wurde über all die vielen Jahren weiterentwickelt, weitergegeben und ausgebaut. Die biblischen Figuren entstanden also in der Tradition der Weihnachtskrippe und viele Frauen waren an der Weiterentwicklung und Verbesserungen der "biblischen Figuren" beteiligt.

Warum sind die "biblischen Figuren bekannt als "Schwarzenberger Figuren" oder "Doris Egli Figuren"?

Frau Josy Brunner Leiterin vom "Haus der Mütter"* auf dem Schwarzenberg erfuhr von diesen beweglichen Krippenfiguren von Sr. Anita. Sie nahm Kontakt auf und darauf folgte der erste Krippenfiguren-Kurs unter der Leitung von Schwester Anita Derungs und Josy Brunner auf dem Schwarzenberg im Herbst 1964. Maria Widmer war eine der sogenannten "Erstgenerationsfrauen" welche den Kurs damals besucht hatten. Sie wohnte damals in Baar und engagierte sich in der Mütterberatung in Baar und lernte dort die junge Doris Egli kennen. Ca. zwei Jahre nachdem Schwester Anita die Figuren in Kloster Ilanz kreiert hatte – zeigte Maria Widmer Doris Egli, wie man die Figuren herstellt. Dadurch kam Doris Egli in Kontakt mit den Figurenfrauen und wirkte mit Feuereifer bei der Weiterentwicklung der Figuren mit. Mit ihre Weiterentwicklung der geklammerten Gestell ging Doris Egli 1976 unter der Bezeichnung „Original-Doris-Egli-Material“ auf den Markt. Sie wollte Urheberrechtsansprüche auf die Biblischen Figuren anmelden. Dies konnte sie rechtlich nicht durchsetzen, weil zu viele Frauen an der Figurenentwicklung beteiligt waren. Es war ihr nur möglich, Markenrechte auf ihren Namen zu erwirken, daher die Bezeichnung „Original-Doris-Egli-Material“ – und das Interesse von Doris Egli, die Figuren nicht Biblische Figuren, sondern Egli-Figuren zu nennen. Eglis Bemühen um Urheberrechtsansprüche bei den Figurengestellen hat in der Schweiz zu einem großen Konflikt unter den Figurenfrauen geführt, da bisher alle unentgeltlich ihre Ideen zur Weiterentwicklung der Figuren beigetragen haben. Mehrere Vermittlungsversuche auf dem Schwarzenberg scheiterten. Letztendlich führten die Urheberrechtsansprüche zum Bruch von Doris Egli mit dem Schwarzenberg und den anderen Figurenfrauen. Seither arbeitete Doris Egli mit ihrem „Original-Egli-Material“ weiter, und die Schwarzenberger mit ihren Schwarzenberger Figuren. Das war 1976.

* Haus der Mütter war eine Fortbildungseinrichtung der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaft